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Offener Brief zum schweren Fahrradunfall an der Schwabener Straße in Ebersberg

Aktuelles Radverkehr Unfälle

Die Risiko-Engstelle ist nur 1,40m breit - für Fußgänge rund zwei-Richtungs-Radverkehr

Offener Brief an den Ebersberger Bürgermeister Walter Brilmayer, Seite 1

Offener Brief an den Ebersberger Bürgermeister Walter Brilmayer, Seite 2

Mit einem offenem Brief haben wir uns als ADFC Ebersberg wegen des schweren Unfalls an der Schwabener Straße in Ebersberg (siehe Artikel in der Ebersberger Zeitung) an den Ebersberger Bürgermeister Walter Brilmayer gewand.

Den Inhalt des offenen Briefes könnt ihr hier lesen.

Ebersberg, den 1.12.2017

Offener Brief zum schweren Fahrradunfall an der Schwabener Straße in Ebersberg
(siehe merkur.de/-8810044.html)

Sehr geehrter Herr Brilmayer,

Radwege im Landkreis haben viele enge und unübersichtliche Stellen und die Wege sind oft unzusammenhängend. Dass dies sehr gefährlich sein kann, zeigt der kürzliche Unfall auf der Schwabener Straße, bei dem ein Radfahrer von einem LKW-Anhänger überrollt und schwer verletzt wurde.

Der Unfall wäre vermeidbar gewesen, denn die Unfallstelle ist, wie Sie bei der Ortsbegehung feststellen durften, genau so eine Kombination aus Enge, Unübersichtlichkeit und Ende des Radweg:

  • Im oberen Bereich verläuft der Radweg erhöht unter Gebüsch. Von hier aus kann man den Verkehr auf der Straße nicht sehen. Außerdem ist der Weg dort meist feucht oder mit rutschigen Blättern bedeckt. Ein Radfahrer muss hier vorsichtig sein, seine Aufmerksamkeit liegt primär auf dem Weg und nicht auf dem Straßenverkehr.
  • Unterhalb dieses Abschnitts verläuft der Radweg s-förmig – zuerst nach links zur Straße hin und dann unten vor den Häusern nach rechts. Dadurch ist die Unfallstelle von oben kommend nicht einsehbar.
  • Direkt an der Ampel verengt sich der Radweg auf 1,40 m – wohlgemerkt für Radfahrer aus beiden Richtungen und Fußgänger. Laut VwW-StVo müsste die lichte Breite hier mindestens 2,50 m betragen.
  • Zu allem Überfluss befindet sich direkt vor der Engstelle das steilste Stück des Radwegs. Hier sind bergab fahrende Radfahrer also besonders schnell – viele möchten den Schwung mitnehmen, um auf dem Gegenanstieg die Autofahrer nicht auszubremsen.
    Und bergauf fahrende Radfahrer nehmen vor dem Steilstück Anlauf. Wo sie sich begegnen befindet sich die Engstelle – und genau dort steht der Ampelmast auf dem Weg.

Zusammengefasst: Dort, wo die Radfahrer besonders schnell sind, ist der Radweg von oben für Radfahrer sowie Autofahrer schlecht einsehbar und außerdem unzulässig schmal.

Für uns ist die Lösung offensichtlich: Entzerrung! Mehr Übersichtlichkeit! Wenn die bergab fahrenden Radfahrer bereits oberhalb der Böschung auf einen Radfahrstreifen neben der Straße geleitet werden, sind sie für den Autoverkehr besser zu sehen, das Gefälle ist flacher, der Wechsel auf die Straße ist unproblematischer und sie kommen den bergauf fahrenden Radfahrern nicht in die Quere. Wenn man die Böschung rechts der Straße durch eine Mauer ersetzt, müsste der Platz für einen zusätzlichen Radfahrstreifen reichen.

Darüber hinaus haben wir weitere Vorschläge, unter anderem:

  • Bergauf kann ebenfalls rechts neben der Straße ein Radfahrstreifen eingerichtet werden, die Böschung bietet den nötigen Platz. Oben, am Ende des Steilstücks, können die Radfahrer dann die Straße an einer übersichtlichen Stelle sicher überqueren und auf den bestehenden Radweg wechseln.
  • Südlich des Klostersees ist leider kein Platz für einen Radweg. Aber das Radweg-Ende lässt sich deutlich besser gestalten, als es jetzt der Fall ist.
  • Der Ampelmast sollte versetzt werden, z.B. in die Mauer.

Wir würden unsere Lösungsideen gerne mit Ihnen bei einem gemeinsamen Ortstermin besprechen!

Mit freundlichen Grüßen

Hubert Uebel, 1. Vorsitzender ADFC Ebersberg e. V.
Christoph Moder
Jürgen Friedrichs

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