Private Tour von Reiner Gerke (2020)

Die aktuelle Virus-Krise hat uns ganz schön erwischt und schränkt uns richtig ein. Bis weit in den Mai hinein fallen alle ADFC-Touren aus. Mir fehlen die wöchentlichen Feierabend-Touren und das Radeln mit Gleichgesinnten. Damit ich nicht ganz einroste, ziehe ich, wie viele andere, einsam meine Runden. Da habe ich mich über die Anregung von Karl-Heinz Schmeling gefreut, dass wir über unsere „privaten“ Touren berichten.

Seit Anfang Februar habe ich ca. 1.400km zurückgelegt. Neben vielen kleinen 30-40km Touren habe ich auch versucht, bekannte ADFC-Touren nachzufahren. Die Runde über Tading war zum Einrollen ganz gut, auch die Tour zum Fröttmanninger Windrad war eher einfach. Obwohl, ich habe da schon gemerkt, dass es viel einfacher ist, einem erfahrenen Guide hinterherzufahren, als sich selber durchzuschlagen. Für den geplanten Rückweg über Unterföhring - Aschheim … war ich einfach nicht informiert genug.

Die nächste Tour ging an die Mangfall. Trotz guter Vorbereitung hätte ich mich da schon fast im Kupferbachtal hinter Glonn festgefahren. Soviel zu „gut vorbereitet“. Danach ging es ganz gut. Die Mangfall war natürlich klasse. Aber für den Rückweg ab Brückmühl habe ich den Radweg über Kirchdorf - Großhöhenrain… verpasst, stattdessen bin ich auf der Staatsstraße nach Feldkirchen gefahren. Kein Radweg, nur Verrückte.

Das wollte ich so nicht stehen lassen und habe meine Route überarbeitet. Statt über Glonn bin ich über Harthausen, dem „Grasbrunner Geräumt“ und Aying zum Mangfall-Knie nach Grub gefahren. Dort hätte ich wirklich wie geplant über Weyarn zum Seehammer See fahren sollen. Stattdessen bin ich runter an die Mangfall auf einen Waldweg direkt am Fluss. Dieser Weg entpuppte sich aber schnell als wüster Trail, auf dem ich eigentlich gar nichts zu suchen gehabt hätte. Aber nicht so schnell aufgeben, Reiner. Nach einer ¾ Stunde Radl schieben, Radl tragen und fluchen habe ich 2 Trail-Fahrer getroffen, die mir sagten „Yep, das gute Stück hast Du hinter Dir, jetzt kommt der harte Teil“. Nach ein paar Minuten „weiter Durchhalten“ stand ich bis zum Knie im Sumpf. Als ich meinen Schuh wieder ausgegraben hatte, habe ich mich geschlagen gegeben und bin zurück. Wahrscheinlich hat mir der Schweiß dann so in den Augen gebrannt, dass ich statt Richtung Weyarn nach Westerham gefahren bin. Da war der Ausflug schnell vorbei. Also wieder nichts mit Seehamer See und Leitzach. Im Moment lasse ich diese Tour mal liegen. Der Ansatz über Aying war ganz gut, der Weg zum Seehamer See kommt noch.  Vielleicht findet die geführte Seehamer See Tour mit Manfred Kehrer im August statt.

Inzwischen war ich zumindest zu Fuß im Goldenen Tal und habe den Zusammenfluss vom Leitzach und Mangfall gesehen. Das ist schon eine besonders schöne Ecke. Danach war ich noch an der „Sempt-Quelle“ in Ottenhofen, die letzte größere Runde ging über den Feringasee zur Isar und dann  bis kurz vor Freising. Bis dahin auch sehr schön, der Rückweg über Hallbergmoos und Neufinsing nur „Transport-Etappe“, wie immer mit Gegenwind.

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